Endlose Stunden hatten wir in die Planung unserer Hochzeit investiert, uns Gedanken gemacht, potenzielle Caterer getroffen, Listen geschrieben, von der Suche nach dem richtigen Kleid gar nicht zu reden. Dann kam Corona und zerschoss all unsere Pläne :(
Nachdem wir uns im Winter dazu entschlossen hatten zu heiraten, planten wir eigentlich nur eine kleine Feier im engsten Kreis mit der Familie. Kurz aufs Standesamt, danach schick essen. Doch wie es wahrscheinlich vielen Paaren mit dieser anfänglichen Idee geht, kamen auch wir schliesslich auf den Geschmack, dass eine grosse Sause mit freier Trauung und viel Familie und Freunden doch schön wäre, ganz nach dem Motto: „Wenn schon, denn schon“, schliesslich heiratet man (hoffentlich!) nur einmal im Leben. Da wir uns erst im Januar auf einen Termin im Juli festlegten, drängte die Zeit, doch dank vieler glücklicher Zufälle verlief die Planung schnell und problemlos. Caterer, Location, Fotograf und Torte waren bestellt, Kleid und Anzug warteten im Schrank.
Dann kam Corona…
Lange hielten wir an der Hoffnung fest, dass die Corona-Krise bald im 2021 vorbei sein würde und wir an unserem Termin Mitte Juli festhalten könnten. Als die Nachrichten nach wie vor düster und aussichtslos waren, setzen wir uns zusammen: Was tun? Die Hochzeit verschieben oder bis zum letzten Augenblick hoffen? Können wir Traurednerin, Caterer und Fotograf trotz unterschriebener Verträge einfach so absagen? Schliesslich fassten wir einen Entschluss und bliesen alles ab. Das tat weh, hatten wir uns doch so auf den Tag gefreut, viel Zeit investiert und alles war perfekt gelaufen. Tatsächlich war die Ungewissheit aber schlimmer. Jeden Tag die Nachrichten zu durchforsten, auf ein gutes Zeichen zu warten, abzuwägen und irgendwie in der Schwebe zu sein zehrte an den Nerven. Da war es fast befreiend, eine Entscheidung zu fällen und zumindest für dieses Jahr mit dem Thema abzuschliessen. Um uns dann 2022 umso mehr auf unseren grossen Tag zu freuen!
Ich war froh, dass mein Verlobter die Aufgabe übernahm, alle zu informieren, mir fiel und fällt es immer noch schwer, damit umzugehen. Tatsächlich waren unsere Dienstleister verständnisvoll und kulant, Caterer, Fotograf und Traurednerin konnten wir zu gleichen Konditionen auf einen Termin im nächsten Jahr verschieben, eine einfache Vertragsänderung und die Sache war erledigt. Anders sah es mit den Einladungskarten aus – einmal personalisiert und bestellt konnten die nicht zurückgeschickt werden. Aber auch hier fanden wir eine Lösung, schliesslich werden uns die Karten auch noch in einem Jahr gefallen, wegwerfen wäre Unsinn. Ein Aufkleber mit dem neuen Datum drauf, fertig!
All das ist uns nicht leicht gefallen und es gibt immer noch Momente, die mich traurig stimmen. Wenn zum Beispiel bei Pinterest Deko-Inspirationen auftauchen, die Hochzeits-Website den Countdown schickt oder Freunde sagen, wie sehr sie mitfühlen. Tatsächlich ist die aktuelle Situation für uns alle eine Herausforderung, in allen Bereichen schränkt sie uns ein, zerschiesst Pläne und lässt uns alleine sein. Wir für unseren Teil freuen uns, dass es uns die Dienstleister mit der Verschiebung so leicht gemacht haben, tatsächlich sind die Termine fürs nächste Jahr schon jetzt fast restlos ausgebucht.
Und so freuen wir uns auf eine tolle Feier im Juli 2022, bei der wir alle gesund und fröhlich beisammen sitzen und die Corona-Zeit hoffentlich nur noch eine blasse Erinnerung sein wird.
[Autorin: Isabell Reinhardt]
By the way: Habt ihr euren Hochzeitsfotografen eigentlich schon gebucht?
Wenn nicht, freue ich mich sehr euch kennen zu lernen!