Ausstellungen

Was ist ein künstlerisches Display?

Zum Beispiel die spiralförmige Skulptur „Spiral Jetty“, die Robert Smithson 1970 im Great Salt Lake, Utah, aufstellte. Oder der alte Opel Commodore GS, Baujahr 1969, den Rirkrit Tiravanija ins Museum brachte.

Bei künstlerischen Displays, welche die Künstler:innen für den Ausstellungsraum entwickeln, handelt es sich nicht um einfache „Anschauungsfelder“ wie bei Schaufenstern, Computermonitoren oder Anzeigetafeln. Vielmehr bringen sie sowohl das Gezeigte als auch die Art des Zeigens zur Anschauung. Im Ausstellungskontext entsteht so eine künstlerische Situation, die der üblichen ästhetischen Erfahrung eine zusätzliche Dimension hinzufügt – eine Reflexion über das sinnlich Wahrgenommene beziehungsweise das ästhetisch Erfahrene selbst.

Mit diesem Auto fuhren Rirkrit Tiravanija und der Maler Franz Ackermann von Berlin aus zur Lyon-Biennale, wo es zusammen mit einem die Fahrt dokumentierenden Video ausgestellt wurde. Rirkrit Tiravanija, „Untitled 1995 (Bon voyage Monsieur Ackermann)“, 1995. Foto: Stefan Altenburger


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Alberto Venzago - Stylist der Wirklichkeit

In über fünf Jahrzehnten hat Alberto Venzago ganz unterschiedliche Themen mit seiner Leica festgehalten und dabei alle Formen der Fotografie zwischen Dokumentation und freier Inszenierung ausgelotet. Das Ernst Leitz Museum Wetzlar gibt vom 10. März bis 30. Juni 2023 mit rund 150 Motiven Einblick in sein reiches, vielschichtiges Werk.

Alberto Venzago war fast in der ganzen Welt unterwegs, hat in Australien, Japan und New York gelebt, bis er wieder in die Schweiz zurückkehrte. Er war immer ein Grenzgänger und Rastlosigkeit gehörte viele Jahre zu seinem Alltag. Ob Reportagen aus dem Iran zur Zeit der islamischen Revolution oder die Abholzung des Regenwalds, ob Kinderprostitution in Manila, Voodoo-Zeremonien in Benin oder nicht zuletzt seine langjährige Beobachtung der Yakuza, der organisierten Kriminalität in Japan: Als Bildjournalist suchte Venzago immer die grösstmögliche Nähe zu seinen Sujets, setzte sich nicht selten lebensbedrohlichen Gefahren aus. Im Mittelpunkt seiner international publizierten und ausgezeichneten Reportagen stand immer der Mensch. Neben dem Bildjournalisten zeigt sich im Werk Venzagos auch immer der professionelle Studiofotograf, dessen Werbekampagnen, einprägsam und ästhetisch zugleich, vielfach für Aufmerksamkeit sorgten. Sehr persönliche Porträts internationaler Stars wie Tina Turner, Penelope Cruz, Sting oder Mick Jagger sowie freie Motive und Serien demonstrieren die Vielfalt seines kreativen Arbeitens. Deutlich zeigt sich, wie stark seine Karriere vom Wechsel zwischen Dokumentation und Inszenierung, zwischen „genommenen“ und „gemachten“ Bildern geprägt ist.

Der ab März in Wetzlar präsentierte Querschnitt zeigt die wichtigsten Stationen seines Lebenswerks – Schwerpunkte bilden die Serien zum Voodoo-Kult, den Yakuza und eine Gruppe grossartiger Celebrity- Porträts. Dass Venzago längst auch als Filmregisseur für Furore sorgte, verdeutlicht eine Auswahl an Filmmaterial, das ebenfalls in der Ausstellung zu sehen ist.

Über seine Yakuza-Serie sagte Venzago selbst einmal: „Ich war damals der einzige Fotograf, der so nah an die Yakuza herankam. Die ‚Familie‘ hat mich damals einfach akzeptiert, ich durfte fast überall dabei sein, wobei ich die ersten Monate kein einziges Bild gemacht habe. Sie haben mich getestet. Und mir wurde schnell klar, das wird eine lange Geschichte, kein Scoop. Ich wollte in die Tiefe gehen. Das haben sie sofort verstanden. Heute ist das alles unvorstellbar.“

Wim Wenders wiederum beschrieb dessen Projekt „Voodoo – Mounted by the Gods“ wie folgt: „Was Venzago aus zwölf Jahren erstaunlichster Erfahrungen, aus über 100 Stunden Videomaterial und Tausenden von Negativen destilliert hat, das hat es noch nicht gegeben, weder im Kino noch in der Fotografie, das ist einmalig, im wahrsten Sinne des Wortes.“

Geboren wurde Alberto Venzago am 10. Februar 1950 in Zürich und entschied sich nach dem Studium der Heilpädagogik und der Klarinette mit Mitte zwanzig als Autodidakt für die Fotografie. Rasch erfolgreich, arbeitete er vier Jahre für die Agentur Magnum Photos, publiziert in Life, Stern und Geo. Er pendelt seither mühelos zwischen fotojournalistischer Dokumentation, freier künstlerischer Arbeit und Werbefotografie. Für sein Werk wurde er vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem renommierten ICP Infinity Award. Venzago lebt und arbeitet in Zürich.

Ort
Ernst Leitz Museum
Am Leitz-Park 6
D-35578 Wetzlar

Öffnungszeiten
10. März 2023 bis 30. Juni 2023
Montag bis Sonntag 10.00 bis 18.00 Uhr

Mehr Infos findet ihr hier

Alberto Venzago – Stylist der Wirklichkeit


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Thomas Höpker – Intimate History

Wie kaum ein anderer hat Thomas Höpker den Bildjournalismus in Deutschland geprägt. Seine Fotoreportagen führten ihn durch die ganze Welt. Als Reporter arbeitete er für die Münchner Illustrierte, später für die Zeitschriften Kristall und Stern. Seine Aufgabe sah Höpker schon zu Beginn seiner Karriere darin, „im engen Kontakt mit der Zeit zu leben, das Gegenwärtige zu ergründen und zu enträtseln“. 1979 zog er nach New York und wurde 1989 als erster deutscher Fotograf Vollmitglied der Agentur MAGNUM-Photos.

Aus der Fülle seines Lebenswerks zeigt Thomas Höpker – Intimate History international bekannte sowie nie gezeigte Aufnahmen. Die Zusammenschau vermittelt Höpkers Interesse an gesellschaftlichen Themen und seine Empathie für die von ihm porträtierten Menschen. Authentizität und die fotografische Zeug*innenschaft sind die prägenden Konstanten seiner Arbeit. Unaufgeregt, subtil und fern von Sensationslust wurden viele seiner Motive durch ihre präzise Bildgestaltung und die dichten Bildaussagen zu Ikonen der sozialdokumentarischen Fotografie, auch als Concerned Photography bekannt.

Die Ausstellung wurde kuratiert von Katharina Mouratidi und Miriam Zlobinski.

Ort
f³ – freiraum für fotografie
Waldemarstrasse 17
D-10179 Berlin

Öffnungszeiten
24. Februar 2023 bis 07. Mai 2023
Mittwoch bis Sonntag von 13.00 bis 19.00 Uhr
Montag und Dienstag geschlossen

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Verliebte in Rom, 1956 © Thomas Höpker und MAGNUM-Photos


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Helmut Newton. Brands

Vom 03. Dezember 2022 bis 14. Mai 2023 ist in der Helmut Newton Stiftung in Berlin die Ausstellung "Helmut Newton. Brands zu sehen – über 200 Fotografien, darunter viele unbekannte Motive aus seinen Kooperationen mit international renommierten Marken wie Swarovski, YSL, Wolford, Blumarine, Redwall, Volkswagen oder Lavazza, zumeist in Monaco fotografiert. Der Fotograf unterschied kompositorisch und stilistisch nicht zwischen einem Zeitschrifteneditorial und Aufträgen für solche Werbekunden.

Zu sehen sind Aufnahmen, die einmal mehr vor Augen führen, wie vielseitig Newton war. Seine Bilder sprudeln förmlich über durch Bildideen, haben surreale Fantasien und sind äusserst individuell.

Ort
Helmut Newton Foundation
Museum für Fotografie
Jebensstrasse 2
D – 10623 Berlin

Öffnungszeiten
Dienstag, Mittwoch, Freitag, Samstag und Sonntag 11-19 Uhr
Donnerstags 11-20 Uhr
Montags geschlossen

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